Samstag, 5. August 2017

Geburtsbericht (2)

Montag, 3. Oktober (37+0)
Um halb drei Uhr morgens werde ich in meiner Wunschklinik (juhu!) aufgenommen und gehe erstmal in den Kreißsaal.
Es wird ein CTG geschrieben und die Hebamme bestätigt mit eigenem ph-Papier meinen Blasensprungbefund. Ich bekomme sofort einen Zugang und Ampicillin, weil das Ergebnis von meinem B-Streptokokken-Test ja nun noch nicht da ist. Das CTG ist soweit okay und ich gehe mit einer Ärztin zum Ultraschall. Der Fötus liegt in Startposition und hat noch reichlich Fruchtwasser. es geht ihm prima. Da es noch nicht nach Geburt aussieht, werde ich auf die Station verlegt und der Gatte darf nochmal nach Hause, um zu schlafen. 

Als ich gegen halb vier mein Zimmer betrete, werfe ich einen Blick auf das Bett meiner Zimmernachbarin und lese auf dem Schild am Fußende einen mir bekannten Namen. Wir kennen uns zwar ausschließlich beruflich (und sind bei verschiedenen Unternehmen), haben aber vor dem Mutterschutz Handynummern ausgetauscht und vor ein paar Tagen hatte sie mir per WhatsApp die Geburt ihrer Tochter verkündet. Wir sind aufgeregt über diesen Zufall und quatschen bis in den Morgen, sodass ich nach nur 1,5 Stunden Schlaf wie ein Zombie zum Frühstück wandele. 
Anschließend geht es auf halb 10 in den Kreißsaal mit wieder unspektakulärem CTG (viel Kindsbewegungen, vereinzelt Wehentätigkeit). Meine Zimmernachbarin wird entlassen, ich bekomme eine neue Ration Ampicillin, esse zu Mittag, schlafe ein bisschen und gehe um 14.30 Uhr erneut in den Kreißsaal für CTG und Antibiose.
Mir wird geraten, spazieren zu gehen und ich soll erst um 21 wieder zum CTG kommen. Wir informieren meine Schwiegereltern, dass wir uns am Abend nicht mit ihnen treffen können und machen zwei große Runden um das Krankenhaus. Ich esse zu Abend und wir laufen im Treppenhaus auf und ab. 
Um 19 Uhr warte ich auf dem Zimmer auf meine Ampicillin-Infusion (alle 4 Stunden, auch nachts). Stattdessen werde ich in den Kreißsaal geholt. Anscheinend ist doch jemandem aufgefallen, dass ich mittlerweile seit über 24 Stunden mit offener Fruchtblase herumlaufe und langsam mal Einleitung angesagt ist. Es wird ein CTG geschrieben und die Ärztin lässt mich zwischen Tabletten (Cytotec) und Gel (Prepidil) wählen. Ich habe mich zuvor nicht mit dem Thema beschäftigt und folge daher ihrer Empfehlung: Tabletten. Ich nehme die erste Dosis (eine halbe, winzige weiße Tablette - der Placeboeffekt ist also schonmal gleich null) und werde wieder auf mein Zimmer geschickt. Ich soll wenn möglich schlafen und wenn nicht um halb zwölf wieder in den Kreißsaal kommen.
Da ich um 23 Uhr aufwache, weil mir eine weitere Flasche Ampicillin angehängt wird, mache ich mich auf den Weg zum Kreißsaal, um mir eine weitere Tablette zu holen. Im CTG zeigen sich aber gute Wehen, sodass ich keine bekomme und wieder in mein Zimmer gehe.

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